Geschäftsverlauf 2020
Überzeugendes Geschäftsjahr
Die CSS konnte im Geschäftsjahr 2020 ihre Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit weiter steigern. Die Basis dafür war ein ausgesprochen gutes versicherungstechnisches Ergebnis.
Combined Ratio KVG
Die Combined Ratio im Segment
Versicherung nach KVG belief
sich 2020 auf 98,6 Prozent.
Trotz der durch die Covid-19-Pandemie bedingten Ausnahmesituation können wir auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Das Unternehmensergebnis belief sich im letzten Geschäftsjahr auf 154,6 Millionen Franken, dies bei Prämieneinnahmen von insgesamt 6,5 Milliarden Franken. Dieses erfreuliche Ergebnis basiert auf einem überzeugenden versicherungstechnischen Ergebnis, hoher Kostendisziplin und einer – trotz des schwierigen und unsicheren wirtschaftlichen Umfelds – guten Anlagerendite von 2,4 Prozent.
Die attraktiven Prämien und unsere Leistungen überzeugen immer mehr Menschen. Per 1. Januar 2021 stieg die Anzahl Kundinnen und Kunden in der Grundversicherung um weitere 63 811 Personen. Im September konnten wir eine durchschnittliche Senkung der Prämie für 2021 um 0,9 Prozent bekanntgeben, während der Markt die Prämien um 0,5 Prozent erhöht. Auch hier zahlt sich unsere nachhaltige Geschäftspolitik direkt für unsere Versicherten aus.
Per 31. Dezember 2020 sind 1 398 041 Personen bei der CSS mit einer obligatorischen Krankenpflegeversicherung versichert. Bei den VVG-Heilungskostenversicherungen weist die CSS im 2020 den höchsten Marktanteil auf und ist damit neu branchenführend.
649 Millionen Franken
Dank der sorgfältigen Prüfung sämtlicher Rechnungen sparte die CSS im vergangenen Geschäftsjahr 649 Millionen Franken ein.
Kostendisziplin als Erfolgsbasis
Die Bruttoleistungen in der Grundversicherung beliefen sich 2020 auf 5,6 Milliarden Franken. Das entspricht einer Abnahme von 0,5 Prozent. Dank kostendämpfender Massnahmen verhinderte die CSS 2020 im Bereich der Grundversicherung und der Zusatzversicherung Mehrkosten von rund 995 Millionen Franken.
Dank der sorgfältigen Prüfung sämtlicher Rechnungen sparte die CSS im vergangenen Geschäftsjahr 649 Millionen Franken ein. Davon entfallen unter anderem:
- 519 Millionen Franken auf nicht versicherte Kosten,
- 19,9 Millionen Franken auf missbräuchlich bezogene Leistungen,
- 7 Millionen Franken auf TARMED-Tarifregelprüfungen.
2020 hat die CSS 213 Betrugs- und Wirtschaftlichkeitsprüfungsfälle aufgedeckt. Die CSS konnte so verhindern, dass Ärzte, Spitex-Organisationen, Spitäler und Versicherte Leistungen von 19,9 Millionen Franken zu Unrecht bezogen. Ein erneut hoher Betrag, den sonst unsere Versicherten hätten bezahlen müssen. Um hier noch effektiver zu werden, haben wir 2020 die Ressourcen in der Betrugsbekämpfung ausgebaut.
Darüber hinaus haben verschiedene Steuerungsmassnahmen zu Einsparungen von insgesamt 346 Millionen Franken geführt. Dazu zählen die Kostengutsprachen (Einsparungen von 80 Millionen Franken), Managed Care und Telemedizin (108 Millionen Franken) sowie die individuelle Fallbetreuung und persönliche Patientenbegleitung (31 Millionen Franken).
Zur Senkung der Kosten tragen auch unsere Gesundheitsprogramme wie «Care4Cardio», die digitale Rücken- und Schlaftherapie und das psychologische Onlinetraining bei.
213 Betrugs- und
Wirtschaftlichkeitsprüfungsfälle
2020 deckte die CSS mehr als 200 Fälle
von Versicherungsmissbrauch auf
und sparte dadurch 19,9 Millionen Franken
für ihre Versicherten ein.
Haushälterischer Umgang mit den Prämiengeldern
Als Teil unserer nachhaltigen Geschäftsführung verfolgen wir ein striktes Management der Verwaltungskosten. Seit 2013 haben wir diese kontinuierlich gesenkt. Die mit der Digitalisierung verbundenen Möglichkeiten der Effizienzsteigerung und der haushälterische Umgang mit den Prämiengeldern unserer Versicherten führten dazu, dass wir die Kosten tief halten konnten. Mit einem Verwaltungskostenanteil von 7,6 Prozent bleibt die CSS eine der effizientesten Krankenversicherungsgruppen der Schweiz.
Stärkung des Kerngeschäfts
2020 konnte die CSS zwei Transaktionen erfolgreich abschliessen, mit denen der Fokus auf das Kerngeschäft konsequent weiterverfolgt wird. Per Ende Mai wurde der Verkauf unseres Unternehmensgeschäfts an die Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG vollzogen. Dazu gehörten die kollektive Krankentaggeldversicherung (KTG) nach VVG, die Unfallversicherung nach UVG und die Unfallzusatzversicherung (UVGZ). Die Grundlage für diese Fokussierung waren vor allem wirtschaftliche Überlegungen. Im August folgte die operative Zusammenführung unserer KVG-Gesellschaft Sanagate AG mit der CSS Gruppe. Dadurch werden gemeinsame Stärken innerhalb der CSS Gruppe noch besser und sinnvoller genutzt.
Kundenbetreuung laufend verbessert
Um Kundenanliegen noch speditiver und persönlicher zu bearbeiten, optimieren wir unsere Kundenprozesse laufend. Dank automatisierter Geschäftsprozesse kann das Kundenservice-Center Anfragen von Versicherten schneller beantworten. Gleichzeitig wird «myCSS» als primärer Kontaktkanal immer wichtiger: Über 45,6 Prozent aller CSS-Versicherten nutzen das digitale Kundenportal.
72,6% AVM-Versicherte
2020 wählten fast zwei Drittel aller
bei der CSS versicherten Kundinnen und Kunden
ein alternatives Versicherungsmodell (AVM).
Mit wenigen Klicks können die Versicherten ihre Police abrufen, die aktuellen Versicherungsleistungen einsehen oder Leistungserbringer in ihrer Nähe suchen. Rechnungen können zudem via die «myCSS»-App eingescannt und übermittelt werden. 73 Prozent der «myCSS»-Nutzer sind seit 2020 komplett digital unterwegs. Sie verzichten auf physische Dokumente. Damit werden pro Jahr über 4,8 Millionen Papierdokumente eingespart. Mit der Vereinfachung des Registrierungsprozesses für «myCSS» und der Integration der SwissID als Anmeldefunktion haben wir 2020 zusätzliche Voraussetzungen geschaffen, um die Attraktivität und die Nutzung von «myCSS» weiter zu steigern.
Mit der Inbetriebnahme unseres neuen Kundenservice-Centers in Root/LU gelang ein weiterer wichtiger Schritt zur effizienteren persönlichen Begleitung unserer Kundinnen und Kunden. Die Teams in Root kümmern sich um die schriftlichen und telefonischen Anfragen von Kunden aus der Deutschschweiz und seit 2020 neu auch um die Anrufe an die Generalagenturen. Dies verschafft den Generalagenturen mehr Freiraum für die persönliche Betreuung unserer Kundinnen und Kunden.
Digitalisierungsschub im Eigenvertrieb
Der starke Eigenvertrieb bleibt eines unserer wichtigsten Differenzierungsmerkmale. Mit 100 Agenturen verfügen wir über die branchenweit grösste regionale Präsenz. Die Weiterentwicklung unseres Vertriebs war darum auch 2020 ein wichtiger Puzzlestein zur Stärkung unseres Kerngeschäfts. Dazu nutzen wir ergänzend die Möglichkeiten der Digitalisierung. So sind wir 2020 mit einer Lösung für eine digitale Kundenbetreuung gestartet. Die Beraterinnen und Berater führen die persönlichen Gespräche mithilfe modernster Technologien via Video-Telefonie. Im Zuge dieses neuen Angebots haben wir auch die digitale Unterschrift eingeführt. Dies vereinfacht die Abläufe für die Versicherten und erhöht die Effizienz auf unserer Seite. Teil dieses Digitalisierungsschritts war die umfassende Erneuerung unserer Website, die wir im Frühjahr 2020 lanciert haben. Damit sind unsere Angebote und Leistungen künftig noch einfacher zugänglich. 2020 präsentierte die CSS zudem ein neues Agenturkonzept. Es stellt den persönlichen Austausch und das Erleben von Gesundheit in den Mittelpunkt.