«Wir haben unterschiedliche Denkweisen. Genau so finden wir am Ende verschiedene Wege, wie man ein Problem lösen kann.»
Michèle Mühlemann, Innovationsmanagerin

Produkte, Services, Innovationen

Die zündende Idee macht den Unterschied – wichtiger ist aber, was danach kommt.

Entscheidend für die Innovationskraft der CSS sind zwei Pfeiler: der Aufbau von internem Wissen und der Aufbau von externem Wissen. Einerseits wollen wir als Unternehmen aus uns selbst heraus innovativ sein. Andererseits bauen wir uns Know-how durch Venturing und strategische Partnerschaften auf.

Dabei kommt intern das Team «Innovation as a Service» ins Spiel. Dieses besteht gegenwärtig aus den beiden Innovationsmanagern Dominik Schürmann und Michèle Mühlemann. Die beiden beraten interessierte Fachabteilungen und unterstützen diese, aus Ideen gezielt Innovationen zu entwickeln.

Auf welches Ziel arbeiten Sie mit Ihren Kolleginnen und Kollegen hin?

Die CSS will sich im Markt von anderen Mitbewerbern abheben. Dies gelingt uns nur, wenn wir die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden kennen – und ihre Erwartungen noch besser erfüllen. Dazu müssen wir inno­vative Ange­bote schaffen, die bedürfnisgerecht sind. Unser Hauptziel: Die CSS ist für die künftigen Bedürfnisse gerüstet.

Was versteht die CSS unter Innovation?

Wir verstehen unter Innovationen grosse und kleine Initiativen, Projekte und Vorhaben, die Neuerungen bringen. Dabei unterscheidet die CSS kerngeschäftsnahe und -fremde Innovationen. Unser neues Versicherungsmodell «Multimed» ist beispielsweise eine kerngeschäftsnahe Innovation. Auf der anderen Seite gibt es kerngeschäftsfremde Innovationen, zum Beispiel den digitalen Physiocoach, der eine Zusatzleistung dar­stellt. Die App bringt mithilfe der Technologie «Mixed Reality» einen digitalen Physiocoach direkt zu den Patienten ins Wohnzimmer.

Vor welchen Herausforderungen steht die CSS bei der Entwicklung von Innovationen?

Die Idee ist erst der Anfang. Denn wenn etwas tatsächlich neu und hilfreich ist, sprechen wir von einer Innovation. Und es braucht eine gewisse Umsetzungskompetenz, um die Idee auf den Weg zu bringen und zu wissen, wo sie steht. Bei einem kleinen Start-up ist das überschaubarer als bei einem Unternehmen wie der CSS mit über 2 600 Mitarbeitenden.

Ist es schwieriger in einem grösseren Unternehmen, Ideen zu realisieren?

Entscheidend bei einem Unternehmen wie der CSS sind eine gemeinsame Sprache und ein gemeinsames Verständnis von Innovation. Wir sind extrem gut im Erkunden und Beschreiben von Ideen. Wenn ich beispielsweise an den digitalen Physiocoach denke: Die Idee und die Technologie sind seit August 2018 stark weitergetrieben worden. Wer ist der Kunde – der Patient oder die Physiotherapeutin? Wer bezahlt? Von Anfang an verfolgten wir diese Fragen und versuchten so ein tragfähiges Geschäftsmodell zu entwickeln. Es braucht Zeit und kostet viel Geld, ein Produkt herzustellen, zu bewerben, auf den Markt zu bringen, zu betreiben und weiterzuentwickeln.

Geld ist das eine – was braucht es zusätzlich, damit Innovationen entstehen können?

Ideen! Davon hat die CSS genug. Nun müssen wir die Systematik vorantreiben, Ideen mithilfe von interdisziplinären Teams weiterzuentwickeln und auf den Markt zu bringen. Genau dafür sind wir da. Denn Innovationsentwicklung lässt sich häufig nicht in starre Strukturen pressen. Und trotzdem soll sie entlang bestimmter Leitlinien verlaufen und Rahmenbedingungen erfüllen. Aus diesem Grund hat die CSS einen neuen Innovationsprozess entwickelt. Unabhängig davon, ob eine Innovation nah oder fern vom Kerngeschäft ist, durchlaufen Innovationen einen ähnlichen Entwicklungsprozess: von der groben Idee zur konkreten Um­setzung. Der neue CSS-Innovationsprozess besteht aus sechs Phasen. Je nach Grösse der Innovation dauern die Phasen unterschiedlich lange und sind anders. Nicht jede Idee durchläuft die sechs Phasen des Innovationsprozesses auf die gleiche Weise.

Wie fördert die CSS die Ideen ihrer Mitarbeitenden?

Wir wollen das unternehmerische Denken auf allen Stufen fördern. Deshalb haben wir die «CSS Kick­box» ins Leben gerufen. Mitarbeitende stellen ihre innovative Idee während eines dreistufigen Prozesses einem Expertengremium vor. Wird die Idee am Ende ausgewählt und eine sogenannte «GoldBox» vergeben, dürfen die Mitarbeitenden während drei Monaten hundert Prozent ihrer Arbeitszeit für die Markteinführung verwenden. Im vergangenen Jahr vergab die CSS erstmals eine solche «GoldBox» an Michal Smilowski für sein Projekt «Mobitheke». «Mobitheke» ist eine SaaS-Plattform («Software as a Service»), die es lokalen Apotheken und Drogerien ermöglichen soll, ihre Produkte und Dienstleistungen online zu verkaufen. Nebst der zur Verfügung gestellten Arbeitszeit unterstützt die CSS Smilowski auch finanziell.